Sonntag, 17. Januar 2010

Auf der Suche nach Kultur – Northland und die Bay of Islands

Man kann nicht sagen wir hätten’s nicht versucht – heute haben wir gleich drei kulturelle Highlights des Landes angesteuert und wurden leider drei Mal enttäuscht. Traumhafte Strände haben allerdings alles versäumte gut gemacht, auch die Stimmung hat nicht gelitten.
Aber von vorne. Die größte Nachricht: Rob ist da. Und er samt Koffer passen ins Auto. Unsere Sachen haben wir nämlich erfolgreich ausgelagert und uns noch zwei neue Reifen (gebraucht aber) gegönnt. Die Südinsel und ihre Gravel Roads können also kommen. Ja, Rob ist gut gelandet und hat sich tapfer bis nach Whangarei gequält und ist wach geblieben. Sogar das erste neuseeländische Bier konnte Jörn ihm in der Unterkunft, einem als Bed and Breakfast geplanten Hostel außerhalb der Stadt, das seine Top-Bewertung wirklich verdient hat, andrehen. Und auch das erste kiwi-Abendessen mit Toast-artigem Kuemmelbrot hat er überstanden, ich sage ja tapfer!
Heute morgen sind wir nach einem Kaffee auf der niedlichen Holzveranda in die heimischen Höhlen aufgebrochen. Denn quasi im backyard des Hostels liegen die Abbey Caves, ein unerschlossenes Höhlensystem. Sowohl Nässe in den Höhlen, als auch die Dunkelheit (zwei Taschenlampen haben nichts gebracht…) haben wir etwas unterschätzt. Aber der Spaziergang war schön 
Weiter ging’s über Kawakawa (obligatorischer Toilettenstopp auf den Hundertwasserklos) und dann nach Waitangi, einem geschichtsträchtigen Ort der neuseeländischen Vergangenheit. Dort wurde 1840 die Treaty of Waitangi unterzeichnet, das Abkommen zwischen Maori-Häuptlingen und Briten. Heute ist der Waitangi Day im Februar der wohl wichtigste nationale Feiertag. Leider war das Gelände echt unspektakulär. Ein paar schöne Schnitzereien, aber da sieht man am Straßenrand echt schönere Maraes – und auch die Türen waren zu… kein Museum und besichtigen ging also auch nicht. Etwas frustriert sind wir erst zum ältesten Holzhaus und dann zum ältesten Steinhaus des Landes gefahren – ich glaube von 1830-1840 oder so. Nach europäischen Begriffen keinesfalls irgendwie alt… naja. Im Stonehouse ist jetzt ein Shop, sehr touristisch sehr… ich weiß auch nicht. Jedenfalls waren wir schnell wieder raus.
Ich sage immer wieder, dass die Kiwis echt einiges können, aber kein Brot. Und dabei bleibe ich auch  aber sie können und kennen noch etwas nicht – Kultur und Geschichte. Wir als Europäer sind da echt verwöhnt, das wissen sogar wir hier sehr zu schätzen.
Weiter ging’s zur Karikari Peninsula, einer Halbinsel mit riesigen weißen Sandünen und einsamen verlassenen Stränden. Der Tipp von Lyndsey damals hat sich echt gelohnt. Traumhafte Fotomotive. Und viele Vögel haben wir auch gesehen. An dem feinen weißen Sandstrand, wo die Fußabdrücke sofort wieder verwehen, hat man echt das Gefühl allein auf der Welt zu sein…
Wir übernachten in einem Hostel in Paihia, Pickled Parrot. Ja einen Parrot gibt’s wirklich, Rocky haben wir schon gesehen. Wir haben ein kleines Tipi-artiges Gartenhäuschen zwischen den Bananenbäumen. Wirklich süß und etwas abseits von den grillenden und Gitarre spielenden Backpackern.
Rob hat seinen Jetlag glaube ich echt schon überstanden und ist schon im NZ-Flow  Fotografiert fleißig Briefkästen und abgefuckte Häuser und macht tolle HDRs auf die wir ganz neidisch sind :) Und es ist wirklich toll, wenn man die hügelige Schaf-Kuh-Weidelandschaft durch die wir Kilometerweit fahren noch mal mit den Augen von jemand sehen kann, der das alles noch nicht kennt…
Jetzt gönnen sich die Männer noch einen Absacker bevor morgen das nächste Abenteuer wartet – Cape Reinga…

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