Montag, 19. April 2010

Fiji Fotos


Fiji

Stellt euch die kitschigsten Reiseprosektfotos von türkisem, flachem Meer und weißen sandbuchten gepaart mit Fototapeten von Palmen und Hängematten im Sonnenuntergang vor und multipliziert das ganze mit Realität² - inklusive 26 Grad Wassertemperatur, dem Geräusch von wehenden Palmwedeln, dem Geruch von salzigem Meerwasser und Tropenblüten, dem frischen Geschmack von Kokosnüssen und Papayas, exotischem Vogelgezwitscher und Yoga-CD Soundkulisse. Dann habt ihr ein ganz gutes Gefühl von den Fiji Inseln.

Fiji hat alles übertroffen, was ich mir vorgestellt hatte. Sicher, krebsrote Sonnenanbeterinnen auf Strandliegen am Pool gibt es auch hier. Aber ich hätte nie damit gerechnet, dass es auf einsamen Inseln so viel zu tun gibt, dass man nicht weiß, wie man alles, was einen hier so begeistert, in seinen Tag stopfen soll.

Vielleicht noch ein bisschen zum Hintergrund, Fiji, eine britische Kolonie (daher Queen auf den quietschbunten Geldscheinen, Linksverkehr aber auch Englisch als offizielle Landessprache) besteht insgesamt aus 300 Inseln im Südpazifik. Aus Australien und zurück nach Neuseeland sind wir etwa drei Stunden geflogen. Nadi (lies: Nänndie), auf der Hauptinsel, ist für die meisten die Ausgangslage um die Outer Islands zu erkunden, die Kette der Yasawa und Mamanuca-Inseln.


Auf dieser Karte sieht man ganz gut die Hauptinsel Viti Levu und nordwestlich die Outer Islands. Für alle, die sich wie ich, darunter so gar nichts vorstellen können :)

Jedenfalls hatten wir bereits von Zuhause aus einzelne Übernachtungen auf kleinen bis winzigen Inseln gebucht und jeweilige Transfers mit einem Hauptboot, das jeden Tag einmal nach Norden und einmal nach Süden durch die Inseln fährt. Vom großen Boot wird man dann mit kleinen Booten abgeholt und uir jeweiligen Insel, die meistens nur aus dem Unterkunftsresort besteht gefahren. Alles sehr gut organisiert übrigens. In acht Tagen auf Fiji konnten wir so sechs Inseln sehen - und das obwohl wir die erste und letzte Nacht auf der Hauptinsel verbracht haben, um gute Anbindung an den Flughafen zu haben.

Alles in allem war es traumhaft schön. Jede Insel hat ihren eigenen Charme. Mal sandiger, mal steiniger, mal grüner, mal kahler. Manche sind vulkanischen Ursprungs, die sehen dann wieder ganz anders aus. Wir waren schnorcheln und haben in Korallenriffen, an die wir so dicht heran konnten, dass wir aufpassen mussten uns nicht die Beine und Bäuche an den Korallen aufzuschlitzen. Wir haben alle Freunde von Nemo getroffen :) und Anemonenfische selbst, die es gar nicht haben können, wenn man ihre Anemone anfasst, die übrigens ganz klebrig ist. Einmal habe ich gesehen, wie sich eine Anemone ganz zusammengezogen hat und einen Clownfisch "ausgespuckt" hat :) total niedlich. Schildkröten haben wir auch gesehen. Genial. Und die buntesten Farben die man sich vorstellen kann, unter Wasser.
Überhaupt waren wir wohl den ganzemn Tag im Wasser. Bei 26 Grad Wassertemperatur wird einem dort auch nicht kalt. Und so sind wir ständig geschnorchelt, mit unserem treuen Begleiter, einer Unterwasserkamera. Was ich jetzt übrigens sehr zu schätzen weiß: Hier lauern keine Gefahren. Anders als im Great Barrier Reef, wo Feuerquallen unterwegs sind und man spezielle Stingsuits anziehen muss, kann man hier im Bikini unterwegs sein, kein Problem. Die Fijiians sagen dir halt immer "just don't touch anything you don't know" - aber als wir mal mit Guide unterwegs waren, der einfach alles angefasst hat, von knöchernen blauen Seesternen, bis hin zu Riesenmuscheln und Sea Cucumbers, ist mir aufgefallen, dass wir das wohl viel zu genau genommen haben :)

Zusätzlich zum Schnorcheln konnten wir übrigens auch einen Taucheinführungskurs machen, nur wir zwei. Erst im Pool, dann waist-deep und dann sind wir sieben Meter runter. Was ein Erlebnis. Jörn war glaube ich sofort in seinem Element :) Ich musste mich erst daran gewöhnen, auch unter Wasser ganz normal zu atmen, mnich irgendwie darauf einlassen. Aber es war so toll, Bill unser Guide hat mich die erste Stunde nur an der Hand gehalten, damit ich mich aufs Atmen und sowas alles konzentrieren kann. Und es war NULL Wellengang, man wurde als nie abgetrieben, oder musste irgendwie paddeln oder so. Und sind wir meistens einfach getrieben :) außerdem hatte Bill Weißbrot dabei. Fischfutter. Genial. Auf einmal waren wir inmitten hunderter Fische. Sowas geniales.

Ansonsten waren wir Kayaken, schwimmen, haben in Hängematten gelegen, uns bekochen lassen, haben frische Kokosnüsse gegessen, Fruchtcocktails getrunken (wobei Jörn "Fiji Gold" oder "Fiji Bitter", die lokalen Biere, bevorzugt) und das Leben genossen. Ehrlich, ich war gedanklich noch nie so entspannt. Ich habe sogar eine Deadline für die Arbeit vergessen. Komplett. Nie dran gedacht. So ist mir das noch nie passiert. In Australien haben wir schn wieder ein bisschen überlegt, was uns zu hause erwartet und haben versucht uns darauf vorzubereiten. Aber auf Fiji, alles weg.

Das lag auch an den Leuten. Besonders beeindruckt haben uns Mere, eine Küchenhilfe und Ezy, ein Taxifahrer. Die entspanntesten, glücklichsten Menschen, die ich in meinem Leben jemals getroffen habe. Offen, herzlich, bescheiden. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben. Sie haben ihr Land noch nie verlassen. Sind sich aber bewusst wie gut es ihnen geht und dankbar dafür. Und das pbwohl sie in Strohhütten auf dem Boden schlafen, glauben sie, den größten Luxus der Welt zu besitzen. Zeit. "I'm on Fiji Time" sagt man hier. Die Leute leben nicht nach der Uhr, sondern eher nach der Sonne. Das heißt nicht, dass sie faul sind, ich sehe ständig Leute arbeiten. Aber wenn sie zusammen sind, dann ist das das Wichtigste und nichts anderes... wir haben uns sehr sehr sehr wohl gefühlt.

Eine niedliche anekdote ist übrigens, dass wir meinten dort ja am Ende der Welt zu sein... wir hatten uns auf kein warmes Wasser und keinen Strom vorbereitet (alles quatsch) und Insekten ohne Ende (auch quatsch) - aber womit ich niemals, niemals, nie nie nie nie niemals gerechnet hätte, ist dass mich die niedlichen Fiji Mädels auf der Insel Waya Lailai vor der Abreise fragen, ob ich auch bei Facebook sei... soviel zum Thema Hinterwälder.

Ein richtiges Abenteuer haben wir übrigens auch erlebt. Wir waren mit Haien schwimmen, bzw. schnorcheln. Riffhaie, etwa 1,20m groß. Dazu sind wir zu einem sehr steilen Riff gefahren und unser Guide Josh hat die Haie nicht nur gestreichelt und aus dem Wasser geholt, sondern auch gefüttert, mit frisch mit der Harpune aufgespießtem Parrot-Fish. Da ging mir echt ganz schön die Pumpe. Aber toll war's, aufregend und toll.

Auf einer Luxus-Insel, die wir besucht haben, Treasure Island, haben wi auch mal so eine kitschige Wedding chapel gesehen. Komplett verglast, mit Sand und Muscheln unter dem Glasboden. Null Deko. Einfach alles verglast. Und man ist direkt am Strand, am Meer. Die besonderste Kirche, die ich je gesehen habe.

Auch sonst haben wir viele Touren gemacht. Zur Blue Lagoon, zu einem Flugzeug, dessen Wrack auf dem Meeresboden liegt, zu Inseln... wir waren nur unterwegs, den ganzen Tag.

Aus Fiji wieder weg zu gehen war echt schwierig. Es hätte noch so viel mehr gegeben, was wir gern ausprobiert hätten. Es war nämlich auch alles sehr sehr günstig.... ich emine, wir haben die günstigsten Unterkünfte die es gab gebucht. Daher waren mit uns auch nur junge Backpacker unterwegs. (Ausnahmsweise haben wir auch mal richtig, richtig nette Leute kennen gelernt, aus Dänemark, Kanada und Australien und sogar ein paar nette Jungs aus Köln haben uns sehr sinnvolle Tipps gegeben, für die ich jetzt noch dankbar bin) aber was man dort für's Geld kriegt ist sehr beeindruckend. Wir hatten eine eigene Hütte mit eigenem Bad, direkt am Strand, eine eigene Insel mit vielleicht 20 anderen, rund um die Uhr Betreuung, drei bis vier Mahlzeiten am Tag zu Preisen, wo man in Deutschland kein Etap Hotel kriegen würde... Dass Fiji so günstig ist, hätte ich nicht gedacht.

Jetzt habe ich schön wieder viel mehr erzählt, als ich eigentlich wollte.
Ich bin einfach immer noch begeistert. Ohne Ende.

Samstag, 10. April 2010

Deutschland

Wir sind wieder da. Wohlbehalten mit Hong Kong-Grippe als Souvenir. Ganz verstanden haben wir es glaube ich noch nicht. Im Flugzeug aus London auf einmal auf Deutsch angesprochen zu werden, die Stewardess zu siezen und "einen Orangensaft bitte" zu bestellen war der erste Schock. Dann kamen viele weitere. Rechtsverkehr, Verkehr im generellen, kopfverrenken beim auf die Ampel schauen, Obst abwiegen im Supermarkt (bzw. zur Sau gemacht zu werden wenn man es nicht tut) Wartemarken ziehen im Bürgeramt - Unzufriedenheit, Frust, Tristesse. Hallo Deutschland. Während wir versuchen uns und 80.000 Fotos zu sortieren wollte ich euch noch versprechen, dass hier noch was kommt... Fiji und Hong Kong zum Beispiel. Also immer mal wieder reingucken lohnt sich. Wir versuchen jetzt erst einmal klar zu kommen. Leider ohne Polly Pocket-Insel.

P.S. Unsere deutschen Handys und das Festnetztelefon sind übrigens auch aktiviert ;)

Donnerstag, 1. April 2010

Bula from Fiji




...wir leben noch. Und waren wohl noch nie so... in einer völlig anderen Welt, in "Fiji time", wie man hier sagt. Wegen minimaler Internetverbindung und maximalem Fiji-Flow kommt nur jetzt ein kleines Lebenszeichen bevor wir ganz bald schon wieder da sind...

Fiji hat uns, wie die BIlder zeigen, etwas "abgelenkt" :)