Samstag, 6. Februar 2010

Last night a Brotbackautomat saved my life – on the simple side of life

Zurück in der internetfähigen Welt und schon wieder kurz vor dem Absprung ins Funkloch… bevor ich euch von Abenteuern zwischen Stachelrochen, Orcas, Pinguinwanderungen, Roadtripfeeling und dauerhaften Euphoriegefühlen bedingt durch landschaftlichen Größenwahnsinn erzähle, dachte ich, es ist mal Zeit für etwas Alltägliches.

Denn ein bisschen Alltag gibt es auch, wenn man aus dem Koffer lebt und jede Nacht in einem anderen Bett schläft.

Zum Beispiel klingelt morgens immer der Wecker. Immer und grunsätzlich. Manchmal zwar erst um 8 und nur in Ausnahmezuständen vor 6, aber er klingelt. Am liebsten mochten wir Roberts Handywecker, klang wie eine Entspannungs CD… aber das findet ihr jetzt wahrscheinlich alle seltsam. Aber die Wahl des richtigen Weckers bewegt uns auch hier :) alltäglich ist auch der Kaffeekonsum geworden… da in den günstigen Hostels Checkout immer vor 10 ist, reicht die Zeit eigentlich nie für Frühstück oder sowas, das heißt wir begnügen uns meistens mit einer schnellen Tasse Instantkaffee. Zu beonderen Anlässen (oder wenn wir den Instantkaffee wieder nicht mehr trinken können) gönnen wir uns einen Latte von Mc Café, auch in NZ die günstigste Wahl. So oft wie hier war ich im Leben noch nie bei Mc Donald’s… aber 4$ ist ein unschlagbarer Preis. Wenn wir ganz viel Glück haben, gibt es auch eine Esquires Filliale, eine Neuseeländische Kette, ähnlich wie Starbucks, die ausschließlich fair gehandelten Bio Kaffee verwenden und der schmeckt genial… auf der Rückseite der Einkaufsbons im Supermarkt gibt es wie in USA zudem Coupons für Esquires – zwei Kaffee zum Preis von einem… ja die deutschen Sparfüchse wieder…. Denn wir sparen auch hier. Jeden Tag, an jeder Ecke an der’s nicht weh tut. Wenn’s morgens kostenloses Frühstück im Hostel gibt (meistens nur Toastbrot – aber immerhin…) stehen wir dafür extra früh auf, wir tanken immer nur bei Tankstellen, bei denen wir Rabatt bekommen (wenn man in einem bestimmten Supermarkt einkauft gibt’s an einer bestimmten Tanke 5 Cent Rabatt pro Liter), wir nehmen uns Plastikgabeln und Servietten in den Fastfood Läden mit – da steht schließlich alles rum und auch Salz und Pfeffer gibt’s da ja abgepackt, Jörn hat hier noch nie Duschgel gekauft, weil er immer Reste in den Gemeinschaftsbädern findet, statt Scheibenreiniger für’s Auto neben wir Spülmittel aus den Hostels, Internet gibt’s bei Esquires gratis, das nutzen wir auch immer aus usw. Mag alles etwas seltsam klingen, aber für uns ist das Teil des Abenteuers – und anders wäre es auch nicht möglich, an anderen Stellen Geld auszugeben.

Die morgendliche Routine beinhaltet auch das Organisieren der Reisetaschen, Kabeltasche (mit allen Akkus und Ladegeräten) und allem anderen Kram, den wir so mit uns rumfahren im Kofferraum. Ein ziemlicher Akt, besonders, wenn man zu dritt in einem Bluebird unterwegs ist. Das übernimmt meistens Jörn – dafür übernehme ich das Auschecken, was nur beudetet den Schlüssel abzugeben, und die Routenplanung. Ich bin inzwischen echt Expertin im Karten lesen, falten, organisieren und Entfernungen schätzen… wer hätte das gedacht.

Auch im Auto gibt es eine feste Ordnung… Wasser steht immer griffbereit, das Seitenfach der Tür ist voll mit Servietten, Plastikbesteck usw. während im Handschuhfach die Karten liegen. In der Mittelkonsole sind Kaugummis und Sonnenbrillen, in einem Klappfach sind alle Gutscheine. Im Zigarettenanzünder laden abwechselnd der Camcorder und das Navi – ersterer mit höherer Priorität, denn ein Navi braucht man hier echt nur, wenn man eine Straße nicht findet…

Zwischen 8 und 10.30 Uhr brechen wir also in der Regel aus der Unterkunft auf und fahren erst mal… oder wir kaufen noch ein, da es morgens noch günstiger ist als abends. Ehrlich! Die Tagesangebote sind abends alle weg und besonders bei den frischen Sachen lohnt es sich eigentlich nur richtig, bei den Tagesangeboten zuzuschlagen. Meistens kaufen wir aber nur Brot, Wasser und Äpfel – die Grundnahrung :) im Hostel kochen wir zwar immer wieder was, aber besonders abends ist da der Andrang immer recht groß, sodass das auch mal stressig werden kann. Daher versuchen wir alles so unkompliziert wie möglich zu halten. Und Brot kann man prima im Auto essen :) wenn es denn schmeckt ist das auch super… mittlerweile haben wir zwar relativ gut raus welches Brot wo wie schmeckt, aber wenn man in den Dörfern nur diese Minisupermärkte hat – oder es nur an de Tankstellen helles und dunkles Toastbrot gibt, bringt einem auch das Wissen nichts, dass es woanders was leckeres gibt… gestern hat frisch gebackenes Brot in einem Hostel (aus dem Brotbackautomaten, die hatten sogar nen Steinofen im Garten, aber damit kann ich ja nix anfangen) echt mein Leben gerettet. Trockenes Brot würden wir zu Hause wohl auch nicht essen. Aber das hier ist die simple side of life :)

Wer sich jetzt endlos gelangweilt hat – sorry, Abenteuer gibt’s später wieder. Ich dachte es wäre ganz gut euch und uns daran zu ernnern, dass ich hier natürlich nur schreibe, wenn was mega außergewöhnliches passiert. Wir übernachten nicht jede Nacht in solchen Unterkünften wie der zuletzt beschriebenen Hopewell Lodge. Es sind immer Low Budget Hostels, die uns pro Person zwischen 10 und 16 Euro pro Nacht kosten, manchmal sind die Unterkünfte super und wir wollen gar nicht weg und manchmal schlafen wir in Stockbetten und kämpfen abends um einen tollen Sitzplatz außerhalb der Trottel-Runden und um eine Dusche, die hoffentlich noch warmes Wasser ausspuckt :) in den Hostels müssen wir alle Sachen Labeln, das heißt jeden Käse, jede Milch mit Aufkleber versehen… es wurde uns zwar noch nichts geklaut, aber es sind eben Gemeinschaftskühlschränke. Ja, simple side of life. Wir entscheiden uns aber lieber zwischen Wurst und Käse, weil beides schlecht werden würde oder zehn Toastbroten, weil Restaurant zu teuer wäre als dazwischen Pinguine oder Wale anschauen zu gehen :) das ist unser Luxus. Und den größten Luxus kann einem sowieso keine Unterkunft, kein Komfort bieten – Zeit. Die Zeit, die wir im letzten Jahr nicht hatten, als wir nämlich hierfür gearbeitet haben (wer sich erinnert – ich hatte drei Jobs und am Wochenende haben wir vor Ebay-Auktionen gesessen…) können wir uns jetzt frei einteilen und auch den Job, den ich hier noch habe (ja, ich arbeite noch! Davon erzähle ich nur nicht, weil es uninteressant ist, aber ca. zehn Stunden die Woche versuche ich noch Geld zu verdienen). Und das ist das wirklich unbezahlbare. Ganz schön einfach, oder? So ist es jedenfalls sehr einfach, sehr zufrieden zu sein.

1 Kommentar:

  1. oh man, die photos sind einfach der traum... mehr kann ich gar nicht ssagen... ich habe auch sehnsucht!!!! wann verreist ihr das nächste mal?? ich will mit!!! wann kommt ihr wieder??? sehnsucht die zweite... wir warten auf euch:)

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