Donnerstag, 18. März 2010

Greetings from Gotham City – Sydney 18.3.

Schon wieder News aus Sydney… die Stadt fasziniert uns immer noch. Schon der Landeanflug eröffnet eine Landschaftsskizze, dass man nicht weiß, ob sich hier das Land ins Wasser schlängelt oder Wasser ins Land… und mitten rein ragt das Opera House. Mit dem ist es übrigens wie mit manchen Menschen – je näher man kommt, desto schlimmer wird’s. Von der gegenüberliegenden Seite betrachtet ist das Wahrzeichen faszinierend ohne Ende: Die Lage, die Form, die Architektur. Läuft man dann darauf zu, fällt zuerst auf, dass es nicht weiß ist. Verblasst, bräunlich, dreckig, eher Eierschalfarben insgesamt. Kommt man noch näher, sieht man, dass die Fassade gekachelt ist, rechteckige Kacheln im Schwimmbad-Style. Steht man dnan davor, sieht man, dass viele der Kacheln vermackt, gebrochen oder sonstwie kaputt sind, dass die Fenster düster-bräunlich sind und dass es eher aussieht wie unser Dortmunder 70er Jahre Uni-Campus… aber aus der Ferne… da strahlt es vor Kreativität, Orginalität und Stil. Wir versuchen es so in Erinnerung zu behalten.
Gestern war übrigens St. Patty’s Day – das ist das verrückte irische Fest, bei dem die ihren Fluss grün machen. Der Aussie-Hafen hier war zwar nicht grün, aber die ganze Stadt. Sogar die Anzugträger hatten grüne Einstecktücher und Krawatten, die jungen Leute grüne Hüte, grüne Bärte, grüne Schuhe… crazy. Die Frauen haben richtig style-Competition gemacht abends – und gezeigt, dass grüne Klamotten und Gürtel, Handtaschen und Schmuck auch modisch sein können… jedenfalls war die ganze Stadt eine einzige Party. Die Leute haben vor Kneipen und Pubs angestanden, sich so dicht gedrängt wie ich es noch nie gesehen habe… alles out of control. Und zu guter letzt: Das Opera House wurde abends grün beleuchtet. Genial oder? Genial. Der wohl erfolgreichste irische Import, St. Patrick’s Day.

Noch mehr haben uns aber die ersten tierischen Begegnungen fasziniert. Im botanischen Garten mitten in der Stadt ist alles voller zutraulicher Kakadus, Beos, Parakeets, Papageien und sonstigen ich nenne es mal „Tropenvögeln“. Und die fliegen und quietschen vor der Skyline mit den gefühlten 100 Wolkenkratzern. Angeblich wohnen in Sydney nur 4,4 Millionen Menschen. Mir kommt es vor, als stapelt sich hier ganz Australien. Die vollste und größte Stadt, die ich je gesehen habe. Jetzt habe ich erst eine Ahnung, wie krass New York sein muss… aber die Handy Businessmen, die Newsstands am Straßenrand, mehr Taxis als private PKWs, Frauen mit Shoppingbags, gerempel und geschlängle, Coffee 2 go, all das gibt’s hier auch.

Und übrigens ist das hier Gotham City, eindeutig. Warum? Hier wohnt Batman. Tausende. Riesige Flughunde (ich schätze 40cm groß, Spannweite ein Meter) fliegen ab der Dämmerung durch den Nachthimmel, zwischen den Skyscrapern umher und fiepen ziemlich penetrant zwischen den krächzenden Kakakadus und der lauten zehnspurigen Straße…. Ein verrücktes Bild.

Übrigens haben wir Stadt Hafenrundfahrt die günstige Fähre nach Manly genommen und den angeblich so beliebten Manly Beach gesehen… ein Stadtstrand… vor Betonkulisse. Ganz nett, aber Warnschilder von Schwimmbestimmungen wegen Umweltverschmutzung usw. haben mich sehr abgeschreckt. Und die schwarzbraunen 19-jährigen auf quietschbunten Badetüchern, die Hautkrebsgeneration… Jörn will jetzt am liebsten gar nicht mehr zum Bondi Beach, dem Surfstrand schlechthin… aber ich finde man sollte es gesehen haben.

Hier ist übrigens richtig Summer, Indian Summer würde ich sagen. 27 Grad, drückende Stadtwärme, am Hafen Wind, länger in der Sonne unerträglich, wir schmieren uns dick mit Sonnencreme ein… Ozonloch olé. Aber man merkt schon auf der Haut, dass es bruzzelt, ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll. Die Sonne fühlt sich in Australien noch mal anders an, als in NZ. Übrigens ist das einzige, woran wir merken, dass es Herbst wird, dass es immer schon um 7 stockfinster ist. Ich erinnere mich an Sonnenuntergänge um 9…. Sonst ist es hier wie Sommerurlaub im Großstadtdickicht.

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