Dienstag, 9. März 2010

Welcome to Middle Earth! Queenstown, the Southern Lakes and Detour to Paradise

Gäbe es eine Tourismushauptstadt, wäre es Queenstown. Nirgendwo sonst fahren im Winter so viele Touris Ski und Snowboard und erfreuen sich im Sommer an atemberaubende Berg-See Panorama und den vielen Attraktionen. Ohne Touris würde die Stadt wohl auch nicht so boomen – die Anwohner beobachten stetig wie sie wächst. Und zwar ziehen immer mehr gutbetuchte in die Region, kaufen sich eigene Hügel. Und die in Neuseeland sonst lächerlichen Grundstückspreise werden langsam teurer. Die Locals sagen zu einer Halbinsel, die in den wunderschönen Lake Wakatipu (ganzjährig leider 11 Grad, sonst wäre das Wasser so schön, dass man schwimmen MUSS – angeblich schwimmen die Locals trotzdem, überall sind diese Badesee Plattformen im Wasser…) hinein ragt „Million Dollar Hill“ – weil angeblich kein Haus günstiger als eine Million NZD sei. Und tatsächlich hat die Location was von den Hollywood Hills, auf Kiwi-art. Zumindest sehr kreative Architektur.

Aber das ist natürlich nicht der Grund, warum die Touris kommen. Queenstown gilt als Adrenalinhauptstadt. Hier wurde das Bungee-Springen erfunden und es ist wohl nirgendwo so szenisch wie hier. Von einer alten Brücke in einen reißenden, aber flachen, steinigen, tiefblauen Fluss stürzen sich jeden Tag hunderte. Oder von einem Berg am Top der Gondel-Station, von da aus haben die Verrückten (für mich) eine der schönsten Aussichten der Welt – über die ganze Stadt und den See.

Auch White Water Rafting, Jetboot fahren, Paragliding, Offroad Adventures und Fallschirmspringen stehen hier hoch im Kurs. Und jeder muss irgendwas gemacht haben, hatte ich das Gefühl.
Wir hatten eigentlich gedacht, dass uns die Stadt nicht gefällt. Dass da nur BUngee-springende Trottel rumlaufen, Deutsche Abiturienten, die mal ausnutzen wollen, dass man in Neuseeland richtig feiern gehen kann, weil es in Queenstown auch ein bebendes Nachtleben gibt usw. In keiner meiner Erwartungen haben wir uns so getäuscht. Schon auf der Fahrt in die Region haben wir ungelogen alle 50 Meter angehalten. Dieses Panorama! Der Hoghway schlängelt sich dicht an majestätischen Bergen vorbei und der glückliche Beifahrer guckt aus Südwesten kommend immer auf den langen, schönen Lake Wakatipu…. Genial.
Diese Region ist übrigens Mittelerde. Hier wurden die meisten Szenen aus der Herr der Ringe Trilogie gedreht, der zweite Teil fast ausschließlich. Hier wurde nicht getrickst, wie bei den Wellington-Aufnahmen, sondern hier sind wirklich die Hubschrauber geflogen (eine Heli-Company ist jetzt reich… darüber gibt es ein paar nette Storys) und haben die Landschaft von oben gefilmt. Und es sieht noch viel beeindruckender aus als auf dem Fernseher, glaubt mir. Es ist gigantisch. Und die Region mein neuer Favorit unter allen NZ-Regionen… unbeschreiblich.
Und auch in die Stadt haben wir uns sofort verliebt. Klar, keine Kultur. Wie immer. Nix altes, nix traditionelles, keine Wahrzeichen, keine Straßennamen, die auf irgendwas zurück gehen. Aber eine stylishe, moderne Stadt, mit Designershopping und konstruiertem europäischem Flair, mit Grünflächen direkt am „Hafen“ mit tausenden Sitzgelegenheiten, Straßencafés…. Überall genießen die Leute einfach. In der Innenstadt, die irgendwie nur aus vier, fünf Straßen besteht, herrscht total entspannte Stimmung.

Wieder hatten wir so ein Glück, mit Unterkünften in der Region und dem genialen Wetter, vier Tage NUR Sonne… da hat es auch nichts gemacht, dass wir viel zu großen Menschen leider nicht den Ausritt auf den Herr der Ringe Pferden machen konnten, auf den ich mich so gefreut hatte :(

Hier hätte man jedenfalls prima auch einen Tag im Straßencafé sitzen können  aber ihr kennt uns ja, bei uns ist immer was los… und so hat sich in Queenstown Jörn den lang ersehnten Wunsch Jetboat fahren zu gehen (ich verstehe jetzt, warum das hier die beste Location dafür ist…. Die dramatishe Szenerie dieses flachen, eiskalten Flusses -nur 10cm tief- und der Gesteinsbrocken, das hindurchsausen zwischen Schluchten… das war eine echte Indiana Jones Landschaft) erfüllt, was sich total gelohnt hat, wir sind mit der Gondel auf die Bergspitze gefahren und haben toll und supergünstig gegessen und dabei den Bungees zugeschaut (dekadent, nicht war?  ) und wir haben PARADISE erkundet. Ja Paradise. Ein Ort, eine Stadt, keine Ahnung, denn nach 20 Kilometern Gravel Road und mindestens zehn River crossings (kleiner Tank fährt durch großen Fluss, ihr müsst alle helfen uns wieder zu erziehen in Deutschland, nicht dass wir meinen mit dem Golf die Ruhr zu durchfahren) waren wir Lost. Lost in Paradise  aber ins Paradise Valley haben wir es geschafft  und das geniale Schild „Paradise NO EXIT“ fotografiert. Ein genialer Ausflug.

Dort wurden übrigens zahlreiche Filmegedreht, nicht nur der Herr der Ringe, auch Prince Caspian (Narina), X-Men, Wolverine… früher war dort alles Farmland und die Farmer arme Schlucker. Die Schafe, so könnte man meinen, dienen heute nur noch als Filmkulisse… und die Farmer sind reich… und haben dicke Häuser, nix verlassenes herunter gekommenes, wie wir manchmal Posten… Richtige Villen mit Kuhstall. Wir haben das Haus der Familie gesehen, die ihr Farmland Peter Jackson zur Verfügung gestellt hat… gigantisch. Uns wurde die lustige Geschichte erzählt, bei einer Tour mit einer sehr unterhaltsamen Canadian Family, dass als America’s Next Topmodel auf einer Farmwiese ihr Shooting hatte (falls das jemand guckt, die neue Staffel was shot in New Zealand, lots of different places and everybody was really impressed with Tyra who ate lots a meat in a traditional hangi ;) ) wurde direkt daneben ein Loréal Werbespot gedreht. Krass. Als wir da waren, waren gerade Animal Trainer am Start, die Kühen beigbebracht haben auf Kommando durch ein Gatter zu laufen und zu MUHEN  und, was glaubt ihr was die da am nächsten Tag gedreht haben? Ich musste sofort an die lilane Milka-Kuh denken  keine Ahnung wo die gedreht wurde… aber mit den muhenden Kühen entsteht ein MILCHWERBESPOT für die SCHWEIZ. Das heißt, die ollen Schweizer fliegen ans Ende der Welt, lassen ein paar neuseeländische Kühe muhen und gaukeln einem Dann vor das Queenstown-Bergpanorama seien die Alpen… der Guide behauptet, die europäischen Alpen seien hier schon oft gefaked worden, also guckt besser mal genau hin bei unseren Fotos, müsste ja wie Heimat aussehen 
Ich könnte jetzt auch noch endlos von Wanaka und Arrowtown in der Region schwärmen. Aber ich glaube, ich belasse es mal dabei… die Fotos sind hoffentlich so genial, wie wir uns beim Fotografieren gefühlt haben. Und ich werde auf Queenstown nur noch Lobeshymnen singen. Auch ohne Bungy & Co. ...

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