Samstag, 23. Januar 2010

Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist rot-grün-dampfend-blau und in eine Rauchwolke gehüllt – ROTORUA!

Es stinkt uns. Und zwar gewaltig. Nach faulen Eiern, Schwefel und Backpackern. Wir sind in Rotorua.
Rotorua ist DAS Touri-Highlight der Nordinsel. Die Stadt im Herzen der Nordinsel wird von niemandem ausgelassen. Und das obwohl die Stadt nicht nur hässlich ist, sondern stinkt.
Grund dafür, sind die thermalen Aktivitäten. Hier beginnt die vulkanische Kette im Central Plateau und überall dampft und zischt es aus der Erde. Der Ort ist bei den Maori schon seit jeher heilig, die kochen dort sogar mit der Erdwärme. Wir haben uns dort Wai-O-Tapu auch bekannt als „Thermal Wonderland“ angesehen. Dieses Areal erinnert etwas an einen Freizeitpark. Es gibt Karten mit Erklärungen zu den einzelnen Attraktionen und bevor man in den Park kommt wird man wie in Disneyland durch einen Souvenir-Shop mit Café geschleust.
Was genau darin passiert müsste ich zugegeben erst noch einmal googeln, um nichts Falsches zu erzählen. Ich habe mir die Pools, Wasserbecken, Wasserfälle, Höhlen und Krater etwas als Chemie-Baukasten vorgestellt. Je nachdem welche Stoffe man verbindet, entsteht eine bestimmte Reaktion – durch Hinzufügen von Seife in einen Krater vermischen sich beispielsweise kaltes und warmes Wasser woraufhin sich die Dichte und Oberfächenspannung (da bin ich mir schon nicht mehr sicher) ändert und ein Wasserstrahl minutenlang in die Luft schießt. Faszinierender finde ich noch die Farbreaktionen. Durch Schwefelsulfat & Co. Entstehen rote Krater, blaue Felsen, grüne Wasserfälle und Neongrün leuchtende Tümpel. Wenn wir jemals Fotos posten: Die sind nicht ebarbeitet!!!! Das sieht wirklich so aus. Ich musste bei den Farben daran denken, wie es war beim renovieren Pinsel auszuwaschen…. Auf einmal ist der ganze Eimer Rot! Nur dass es dort eben natürlich ist… Schon faszinierend, dass es dieses Gebiet immer gab und irgendwann einfach jemand ´nen Zaun darum gebaut hat und gesagt hat: „So, Wonderland“ – jetzt ist es ein Frezeitpark… für die Wanderung, für die man angeblich zwei Stunden braucht, haben wir satte 4,5 gebraucht. Und jeder 600 Fotos gemacht. Unglaublich.
Nachmittags sind wir dann noch nach Taupo gefahren, um bei einer Segelbootstour ein bisschen zu entspannen. Wir haben uns in einen Fels gravierte Maori-Carvings angeschaut und den Lake Taupo auf uns wirken lassen. Toll! An Bord war nur noch ein schwäbisches Pärchen… die waren sogar ganz lustig. Haben sich besonders über eine kostenlose POSCHTKADDE gefreut – ein Insider. Abends hatte ich schon die ganze Zeit ein schlechtes Gefühl wegen unserer Unterkunft… im „Funky Green Voyager“ – ich dachte ich hätte mir nur wegen des Namens Sorgen gemacht, aber meine Intuition hat mich nicht im Stich gelassen… unsere Buchung war… wie sagt man „fucked up“. Sorry, dafür gibt’s kein anderes Wort. Das Ende vom Lied war, dass wir nach etlichen Gesprächen und Telefonaten noch eine Holländerin im Zimmer hatten. Sandra war zwar lieb und nett und unkompliziert und echt nur zum Schlafen da, aber so ganz zufrieden waren wir alle nicht… daher waren wir am nächsten Tag echt froh, als wir den Gestank des Tages hinter uns gelassen haben…

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