Samstag, 23. Januar 2010

Matamata- aus der Hobbit-Perspektive

In Hobbiton gibt es so viel Schafe, dass man auf ihrer Scheiße durch Hügel und Höhlen rutscht. Etwas vulgär, aber jetzt habe ich eure Aufmerksamkeit, oder?
Aus Hahei ging’s nämlich nach Matamata, einem kleinen Ort etwa eineinhalb Stunden südlich von Auckland, der seine ganze Popularität auf den Touri-Reiserouten dem Herrn der Ringe zu verdanken hat. Dort, auf einer Schaffarm, stehen nämlich immer noch zahlreiche Hobbit-Höhlen von den Dreharbeiten.
Die Geschichte der Farm ist auch ganz lustig: Eines Tages klopfte der Location Scout bei dem Farmer an, erzählte vom Herrn der Ringe und das seine Farm die perfecte Location sei – grüne Hügel und ein See und eine heute 175 Jahre alte Tanne wären das perfekte Setting. Der Farmer kannte weder Tolkien noch den Herrn der Ringe, außerdem lief gerade Rugby im Fernsehen, also schickte er den Scout weg. Der kam am nächsten Tag wieder und machte ein so gutes Angebot, dass von Rugby nie wieder die Rede war.
Ursprünglich stand im Vertrag, dass die Filmcrew nach den Arbeiten alles so hinterlassen muss, wie sie es vorgefunden haben. Also haben sie angefangen alles wieder abzureißen. Doch dann hat es angefangen zu regnen und einen Monat nicht aufgehört – die Abriss-Arbeiten wurden verschoben. In der Zwischenzeit war der erste LOTR-Film schon ein Erfolg geworden und der Release der „Two Towers“ stand vor der Tür. Zahlreiche Fans und Interessierte wollten auf der Alexander-Schaffarm gern das im Film so magisch wirkende Hobbiton sehen – und die Farmer-Familie zeigte es gern. Das war der Beginn der heute kommerzialisierten Hobbiton-Touren.
Wir sind zwar alle nicht fanatisch was Filme und Bücher betrifft, aber so kommerziell es sein mochte, Hobbiton wollten wir sehen. Und wir haben es nicht bereut. Unser Guide, Benji, hat zwar meiner Meinung nach zu wenig über Dreharbeiten und dafür viel zu viel über elbisch-sprechende verkleidete Fans, die er herumgeführt hat, erzählt, aber die Location an sich ist wirklich magisch.
Zunächst: Es sieht wirklich so aus wie im Film. Also die Grundrisse. Natürlich ist auf einer Schafweide nix bepflanzt. Da sind grüne Hügel und dieser riesige, magische Baum (erster Teil, als Bilbo seinen Abschied verkündet) aber sonst natürlich nichts. Außer Schafe. Die auf den Höhlen mit den runden Türen und Fenstern stehen und fressen. Sieht das niedlich aus!
Außerdem bekommt ihr nun absolute First-Hand-Top-Secret Infos sozusagen: Dort wird schon wieder gebaut. Und zwar für den Hobbit-Zweiteiler. Der wird wieder dort gedreht. Und zahlreiche Obstbäume und ein langer, begrünter Weg zwischen Steinmauern hindurch ist auch schon abgesperrt. Das sieht aus, als kommt jeden Moment Gandalf auf dem Pferdewagen angefahren… man darf also gespannt sein.
Die Tour hat sich sehr gelohnt - ich durfte sogar ein zehn Tage altes Lämmchen mit der Flasche füttern :)
In Matamata hatten wir außerdem eine echt coole Unterkunft. Ein Motel, zur Abwechslung. Ein Traum. Ich habe die Gelegenheit zum Waschen und Arbeiten genutzt während Jörn und Rob den höchsten Wasserfall Neuseelands, die Wairere Falls, bewundert haben. Dazu kann ich also nicht viel sagen.. außer, dass er 150 Meter hoch sind, die Wanderung ewig dauert und anstrengend ist und dass der Sonnenuntergang schön sein muss :)

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